(Serrig, 17. Januar 2012) Der Bedarf von Fertigungsunternehmen an einer energieeffizienten Produktion ist nach einer kürzlich durchgeführten Vergleichsstudie der FELTEN Group innerhalb nur eines halben Jahres sprunghaft gestiegen. Allerdings stellt die Einführung von Lösungen für das Energiemanagement meist alles andere als eine triviale Angelegenheit dar. FELTEN hat deshalb aus der Praxissicht wichtigste Aspekte für die konzeptionellen Planungen zusammengestellt:
1. Schnelle Effekte erzeugen: Vorteilhaft ist, mit der Planung und Umsetzung solcher Maßnahmen zu beginnen, die frühzeitig zu einem sichtbaren Erfolg führen. Gleichzeitig sollten in dieser Phase die Investitionen relativ überschaubar bleiben. Dies steigert schnell die Akzeptanz auf allen Ebenen des Unternehmens und hilft der Realisierung weiterer Maßnahmen für das Energiemanagement.
2. Effizienz denken: Nicht das Rad völlig neu erfinden und stattdessen andere Managementsysteme wie etwa das System für das Qualitätsmanagement nutzen und die Verantwortlichkeiten zusammenfassen. Damit kann eine erhebliche Reduzierung des Aufwands erzeugt werden, Untersuchungen sprechen hier von Effekten in der Größenordnung von bis zu 30 Prozent.
3. Doppelten Nutzen beim Energiedatenmanagement schaffen: Durch Einführung einer TPM-Lösung wird das klassische BDE/MDE-System nicht nur zukunftsorientiert abgelöst. Sondern gleichzeitig besteht damit ohne weitere Investitionen ein Energiedatenmanagement-System für die technische Infrastruktur zur Ermittlung der relevanten Daten und Identifikation von Energiefressern.
4. Ein Maßnahmenmanagement implementieren: Eine CO2-mindernde Emissionssteuerung macht im Regelfall kontinuierliche Initiativen erforderlich. Dies verlangt ein Maßnahmenmanagement, das automatisiert Aktivitäten zur Optimierung des Energieverbrauchs anstößt. Diese Funktionalität ist in modernen TPM-Systemen enthalten.
5. Nicht nur auf die Hauptprozesse konzentrieren: Studien zufolge wird zwei Drittel der Energie in Industrieunternehmen in Nebenprozessen verbraucht. Deshalb dürfen sie in den Planungen und Maßnahmen nicht sekundär betrachtet werden.
6. Die Position des Energiemanagers einführen: Hilfreich ist die Installierung eines Energiemanagers, weil allein durch diese Positionierung das Thema intern eine Gewichtung bekommt, gleichzeitig ist darüber eine systematische bzw. abgestimmte und damit erfolgreichere Strategierealisierung möglich.
7. Nicht auf klar definierte Ziele verzichten: Kennzahlen sind das entscheidende Steuerungsinstrument auch im Energiemanagement, weil sie den Grad der Zielerreichung darstellen und die Optimierungspotenziale bewerten helfen. Deshalb sollten die strategischen Ziele als klare Kennzahlen dargestellt werden.
8. Den Vergleich als Chance nutzen: Durch ein Benchmark mit vergleichbaren Unternehmen werden hilfreiche Ansatzpunkte für die Zielausrichtung des eigenen Energiemanagements erzeugt. Unter www.emas.de finden sich unter der Rubrik Teilnahme / Umwelterklärungen nützliche Beispiele zu Energiekennzahlen aus unterschiedlichen Branchen zur Orientierung. Auch Branchenverbände bieten vielfach Vergleichswerte.
9. Nicht das mittlere Management außen vor lassen: Wichtig für die nachhaltige Etablierung eines Energiemanagementsystems sind alle Führungsebenen im Unternehmen, weil sie eine wichtige Multiplikationsfunktion hinsichtlich der internen Akzeptanz haben.
10. Transparenz gegenüber dem Top-Management schaffen: Durch die Integration der Reports zum Energiemanagement in das betriebliche Controlling erhält die Geschäftsleitung kontinuierlich den Status der Energiekennzahlen.
11. Für ausreichende Schulung sorgen: Das Wissen ist ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz des Energiemanagementsystems und seiner aktiven Unterstützung. Mit der Personalabteilung sollten deshalb zielorientierte Schulungen konzipiert und angeboten werden.
12. Der Kommunikation eine erfolgskritische Bedeutung beimessen: Eine aktive Teilnahme auf breiterer Front benötigt ständig neue Motivationsimpulse. Sie lassen sich u.a. durch eine kontinuierliche Kommunikation der Energiekennzahlen und Verbrauchswerte in ihren Entwicklungen erreichen. Hilfreich wäre auch eine eigene Plattform im Intranet zu den gesamten Informationen zum Energiemanagement.
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