Der Durchschnittswert von Gummi- und Kunststoffmaschinen zeigt seit 2013 eine leicht steigende Tendenz von 127.000 € auf knapp 130.000 € im ersten Vierteljahr 2015 auf Basis der Produktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes. Damit setzt sich eine Wertsteigerung fort, die 2011 im Gefolge der Weltwirtschaftskrise eingesetzt hatte, als sich der Durchschnittswert von 119.000 € auf 121.200 € erhöhte. 2012 blieb der Durchschnittswert auf gleicher Höhe.
Die fünf wesentlichen Produktsegmente von Gummi- und Kunststoffmaschinen, nämlich Extruder, Spritzgießmaschinen, Pressen, Zellkunststoffmaschinen sowie vor- und nachgelagerte Be- und Verarbeitungsmaschinen zeigen eine unterschiedliche, teilweise sogar gegenläufige Entwicklung ihrer Durchschnittswerte.
Extruder fallen in ihrem Durchschnittswert 2013 und steigen dann wieder an, der Durchschnittswert von Pressen und Gießmaschinen zieht 2013 deutlich an um seit 2014 wieder abzufallen. Der Durchschnittswert von Spritzgießmaschinen steigt von 2010 bis 2013 und stagniert seitdem. Auch der Durchschnittswert von vor- und nachgelagerten Bearbeitungsmaschinen stagniert seit 2013. Zellkunststoffmaschinen zeigen seit 2013 eine deutliche Steigerung ihres Durchschnittswertes.
Zum Hintergrund dieser Tendenz zu höherwertigen Gummi- und Kunststoffmaschinen gehört ein Auseinanderdriften von Produktion und Umsatz der Branche. Einem leichten Absinken der Produktion seit 2013 steht ein kontinuierlicher Anstieg des Umsatzes gegenüber. Die daraus resultierenden Wertsteigerungen der Maschinen liegen, ähnlich wie in der Verpackungsmaschinen-Branche, höhere Funktionsvielfalt und größeres Leistungsvermögen zugrunde.
Höherwertige Gummi- und Kunststoffmaschinen vertiefen die Wettbewerbsvorteile durch höhere Funktionsvielfalt und Leistungsvermögen. Dies kann als Antwort der Branche auf in der Tendenz stagnierende Exportmärkte interpretiert werden.
Die Branche konnte viel dynamischer als der Maschinenbau insgesamt die Weltwirtschaftskrise überwinden. Bereits 2011 übertraf die Produktion von Gummi- und Kunststoffmaschinen ihr Vorkrisenniveau, was dem Maschinenbau erst im Dezember 2014 gelang. Dazu trug wesentlich die höhere und ansteigende Exportquote der Branche bei, die von 66% (2009) auf 73% (2013 anstieg, während die Exportquote des Maschinenbaus lediglich von 58% auf 61% anstieg. Dass die Weltwirtschaft nach der Weltwirtschaftskrise keinen allgemeinen Konjunkturaufschwung erlebte, sondern durch eine Gemengelage aus Wachstum, Rückgängen und Stagnation geprägt ist, bestimmt die sinkende Produktion von Gummi- und Kunststoffmaschinen und die Antwort der Branche auf tendenziell höherwertige Maschinen.
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