Die Implementierung grafischer Benutzeroberflächen (GUI - Graphical User Interface) ist im Embedded-Bereich in der Regel keine einfache Aufgabe. Anders als bei den PC-Anwendungen gibt es hier viele weitere Randbedingungen zu beachten, die die Entwicklung spezifischer Lösungen verkomplizieren wie beispielsweise Systemkosten, kleine Baugrößen oder geringer Stromverbrauch. Neben den technischen Herausforderungen treiben vor allem grafische Anforderungen mit verschiedenen Corporate Design Vorgaben für die Oberfläche, wechselnden Schriftarten oder eine vielfältige Sprachunterstützung die Produktionskosten in die Höhe.
Eine unkomplizierte und kostengünstige Lösung bietet den Herstellern die Software-Plattform JControl, die sich durch geringe Systemanforderungen, sehr kurze Startzeit, hohe Skalierbarkeit sowie leichte Adaptierbarkeit an andere Display-Technologien auszeichnet. Eine Vielzahl an fertigen Grafik-Komponenten sind in JControl bereits enthalten und können in eigenen Anwendungen leicht mit verwendet werden – z.B. Schaltflächen (Buttons), Schieberegler, Einstell- Felder, Anzeigen oder ganze Menüstrukturen. Außerdem steht dem Anwender eine
äußerst komfortable, auf der Programmiersprache Java beruhende, Programmierschnittstelle zur Verfügung. Java bietet dabei zahlreiche, nicht nur Benutzeroberflächen betreffende Vorteile gegenüber den im Embedded-Bereich noch dominierenden „Vorvätern“ C und C++.
Dank der Plattformunabhängigkeit von JControl können einmal geschriebene Programme ohne Modifikationen auf anderen Hardware-Plattformen eingesetzt werden. Dadurch ist es möglich, dieselbe Software über viele Jahre mit sehr geringem Wartungsaufwand zu verwenden, selbst wenn die Hardware oder das darunter liegende Betriebssystem schon lange überholt sind. Außerdem lässt sich die Abhängigkeit von spezifischen Hardware-Anbietern reduzieren und somit kann schnell auf Marktänderungen reagiert werden.
Die Entwicklungsumgebung JControl/IDE vereinigt alle Werkzeuge, die für die Entwicklung von JControl-Anwendungen benötigt werden. Zu den Besonderheiten gehört dabei eine integrierte Simulationsumgebung, mit der künftige Anwendungen der Embedded-Systeme vollständig simuliert werden können, noch bevor die entsprechende Hardware fertig ist. Neben der Unterstützung selbst nicht-romanischer Sprachen wie Chinesisch oder Japanisch, enthält die JControl/IDE Editoren für Schriftsätze, Bilder und Melodien für die vielfältige Individualisierbarkeit der Benutzeroberflächen. Optional ist zudem ein komfortabler mausbedienbarer Editor für grafische Benutzeroberflächen verfügbar. Mit diesem können Anwendungen in Minuten realisiert werden. Dabei lassen sich mit wenigen Mausklicks neue
Grafik-Komponenten per Drag & Drop-Technik hinzufügen, verschieben, skalieren, einfärben und beschriften.
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