Bonn/Düsseldorf – Einen Tag vor Eröffnung der drupa http://www.drupa.de stellte sich der Vorstandsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) http://www.heidelberg.com vor einen riesigen Blauwal und begrüßte die versammelte Wirtschaftspresse. Nein, so war es natürlich nicht. Doch das „Monstrum“, vor dem sich Schreier präsentierte, war die neue Druckmaschine Speedmaster XL 162, ein Koloss, der annähernd 200 Tonnen wiegt und rund 30 Meter lang ist. Überhaupt sprengt die drupa 2008 alle bisherigen Dimensionen. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 7.800 Quadratmetern in den Hallen 1 und 2 zeigt der Weltmarktführer in allen Segmenten die Umsetzung der unterschiedlichsten Druckaufträge. Allein 1.400 Heidelberg-Mitarbeiter werden in den nächsten 14 Tagen auf der größten drupa aller Zeiten den Anspruch des Unternehmens unterstreichen, als wiederum größter Aussteller auf der Fachmesse – zu der rund 400.000 Besucher erwartet werden – seine führende Stellung im Bogenoffsetbereich zu unterstreichen.
Schreier nannte drei Bereiche, in denen sich Heidelberg in Zukunft Wachstum erhofft, um vom zyklischen Verlauf der Weltkonjunktur unabhängiger zu werden. „Wir wollen unseren Anteil im weniger konjunkturanfälligen Verpackungsdruckmarkt weiter ausbauen, in dem wir vom Wachstum in diesem Marktsegment profitieren, aber auch Marktanteile anderer Hersteller hinzugewinnen“, so der Vorstandsvorsitzende. Aber auch bei Service und Verbrauchsmaterialien will das Unternehmen weiter wachsen: „Von heute rund 700 Millionen werden wir den Umsatz in diesem Bereich in drei Jahren auf eine Milliarde Umsatz steigern.“ Der Gesamtmarkt für Service und Verbrauchsmaterialien habe ein Volumen von rund 25 Milliarden Euro und erziele auch in den Spezialbereichen attraktive Margen.
Chancen bieten sich laut Schreier vor allem in den Schwellenländern. Hier vor allem in Osteuropa, aber auch in Indien und China gebe es teilweise zweistellige Wachstumsraten in der Branche. Heidelberg will dieses Wachstum weiter nutzen und wird dazu seine Kapazitäten im Werk in Qingpu bei Shanghai ausbauen. Der US-Markt sei weiterhin sehr wichtig für das Unternehmen; doch die Kreditkrise in Amerika sorgt dafür, dass Aufträge verschoben werden. Für die nächsten drei bis sechs Monate prognostizierte Schreier ein weiterhin verhaltenes Auftragsverhalten in den USA. Die steigende Nachfrage in Brasilien und Russland hebt hingegen die Stimmung.
Doch die drupa will Heidelberg erst einmal dazu nutzen, um in der Leistungsschau mit den deutschen, japanischen und sonstigen Wettbewerbern zu punkten. Mit den neuen Maschinen Speedmaster XL 74, XL 105 und XL 162 sieht man sich gut gerüstet. Doch nicht nur beim Blauwal-Vergleich zeigt sich Heidelberg „tierisch“. Wer ab dem 29. Mai auf dem Messegelände in den Hallen 1 und 2 einem Hirsch begegnet, sollte nicht an seinem Verstand zweifeln. Die (Stoff-)Tiere sind zwar nicht zum Drucken da, sondern deuten auf bestimmte Umweltprogramme hin, die das Unternehmen im Portfolio hat.
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