(Serrig, 17.10.2008) Das im Bereich der Manufacturing Execution Systems (MES) technologisch marktführende Softwarehaus FELTEN Group problematisiert einen ungezügelten Automatisierungstrend in den Produktionsprozessen. Unternehmen würden sich dadurch in der Flexibilität deutlich einschränken und damit den Anforderungen des Marktes zuwider laufen. Notwendig seien vielmehr MES-gestützte Fertigungsprozesse, bei denen sich nach dem jeweiligen spezifischen Bedarf automatische Workflows und manuelle Tätigkeiten integrieren lassen.
„Lange Zeit wurde die Bezeichnung manuell zu einem Unwort erklärt, weil sie als unmodern, ineffizient und als Widerspruch zur technologischen Entwicklung galt“, erläutert Werner Felten. Diese Wertung sei in der Vergangenheit durchaus auch berechtigt gewesen, so der Geschäftsführer des internationalen Softwarehauses, inzwischen würde jedoch mitunter in Dimensionen der grenzenlosen Automatisierung gedacht. „Je höher der Automatisierungsgrad, desto geringer ist zwangsläufig die Flexibilität, weil nur Menschen und nicht Maschinen auf abweichende Anforderungen reagieren können“, problematisiert Felten. „Was auf den ersten Blick wie ein vermeintlicher Vorteil aussieht, entpuppt sich am Ende als ganz erheblicher Nachteil, weil sich die Unternehmen mit der Automatisierung viel zu enge Fesseln anlegen.“ Dies begrenze die Firmen in ihrem Streben, zur Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit mögliche Optimierungspotenziale nutzen zu können. Er kenne auch Beispiele aus der Praxis namhafter Unternehmen in der Prozessindustrie, wo Projekte zur weiteren Automatisierung unter dem Strich sogar zu ganz erheblichen Einbußen in der Produktivität geführt haben, problematisiert der MES-Experte.
„Der Automatisierungstrend hat sich in den Köpfen zu sehr verselbstständigt, dabei ist an einem manuellen Prozess erst einmal nichts Verwerfliches, so lange er in der Gesamtbetrachtung einen größeren Nutzen generiert“, gibt Felten zu bedenken. „Es wird noch auf lange Sicht Prozesse geben, bei denen es sinnvoll ist, sie weiterhin manuell zu belassen.“ Deshalb sei ein Umdenken erforderlich. Dabei müsste man sich erstens wieder stärker der Menschen innerhalb der Produktionsprozesse besinnen, weil sie unverändert über Qualitäten verfügten, die den technischen Systemen fremd seien. Zweitens gelte es, die technischen Konzepte für das Produktionsmanagement dahingehend neu zu definieren, dass sie sich für eine flexible Integration von technisch automatisierten und manuellen Prozessen eignen.
„Mit den bisherigen MES-Systemen ist diese Anforderung nicht zu realisieren, sondern dafür bedarf es des Ansatzes der Production Intelligence“, nennt Werner Felten die Perspektiven. PI verkörpert als Kerngedanken, die digitale und manuelle Welt integrativ zusammenzuführen und auf diese Weise eine flexible Gestaltung der Produktionsprozesse zu schaffen. Die FELTEN Group wird hierzu Ende des Jahres eine MES-Lösung präsentieren, die durch ihr Production Intelligence-Konzept technisch ganz neue Akzente setzt. „Darüber lässt sich der Automatisierungsgrad nach konkretem Bedarf abbilden, so dass den tatsächlichen Praxisanforderungen bestmöglich Rechnung getragen wird.“
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