Neue Studie ergründet Zurückhaltung bei Industrie 4.0 Lösungen
Neun von zehn Unternehmen monieren die mit Industrie 4.0 verbundenen hohen Implementierungskosten der größtenteils IT basierten Lösungen, wodurch sich die Ideen nicht rechnen. Das ermittelt die Berliner Smartly Solutions GmbH in einer Erhebung unter 231 deutschen Unternehmen mit über 100 Mio. Euro Umsatz. Obwohl sich die meisten Unternehmen bereits mit Industrie 4.0 beschäftigen (48 %) oder beschäftigen wollen (21 %), so erklären doch die weitaus meisten von diesen (89 %), dass sich häufig die von ihnen untersuchten Projekte unter Berücksichtigung der Implementierungskosten nicht rechnen.
Dabei gibt es zahlreiche mögliche Industrie 4.0 Projekte in deutschen Unternehmen mit hohen Optimierungspotentialen. Gemäß Aussagen der befragten Unternehmen haben 56 % mehr als 5 Projekte im eigenen Unternehmen identifiziert, die es wert wären, bearbeitet zu werden. 20 % aller Unternehmen sehen zumindest 1-5 Projekte, die sie bearbeiten würden.
Die Bandbreite der Industrie 4.0 Projekte ist dabei recht breit. 81 % sehen Möglichkeiten die Wartung zu optimieren, 41 % sehen Ansätze in der Fertigungsüberwachung, 29 % finden Potentiale in der Logistik (Mehrfachnennungen möglich). Die dabei realisierbaren Potentiale liegen gemäß der Erhebung bei 57 % der Fälle im Bereich unter 10.000 €, 21 % sehen die Einsparungen im Bereich von bis zu 50.000 € und nur 22 % der Einsparungsideen lassen Potentiale von 100.000 € und mehr erwarten.
Die Studie, die im Zeitraum vom Januar bis März 2015 bundesweit durchgeführt wurde hatte zum Ziel, die identifizierte Zurückhaltung von deutschen Unternehmen bei der Implementierung von Industrie 4.0 Lösungen wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Die Studie identifiziert dabei drei Haupttreiber, die den Unternehmen helfen können, den Umsetzungsstau bei Industrie 4.0 Lösungen aufzuheben:
Nutzen sie Partner: Industrie 4.0 Lösungen werden schnell hoch komplex. Vor allem kleine und mittelständische, aber auch Großunternehmen sind dann schnell überfordert bei der Implementierung oder scheitern gar. Nutzen sie daher Partner an den Stellen, an denen sie heute noch Wissenslücken im Unternehmen haben. Das können Unternehmensberater sein, die Industrie 4.0 Potentiale aufzeigen oder bei der Erarbeitung von Business Cases unterstützen. Dazu zählen aber auch Implementierungspartner, die die notwendigen IT Systeme aufbauen, implementieren und auch betreiben können. Sehr wichtig und in vielen Unternehmen nicht vorhanden sind Big Data Experten, die aus den gewonnenen Daten die richtigen Rückschlüsse ziehen.
Digitalisieren sie ihre Produkte: Sie können nicht beeinflussen, was sie nicht messen. Gemäß dieser Devise ist es notwendig ihre Produkte zu digitalisieren. Diese Produkte helfen ihnen die Wertschöpfungskette nach vorne zu erweitern. Dazu zählen nicht nur Wartungsangebote, sondern es ist auch möglich, Logistikketten zu optimieren oder aber wichtige Erkenntnisse für die Forschung und Entwicklung zu gewinnen. Die Investitionen werden sich auszahlen.
Nutzen sie die gewonnenen Daten: Nichts ist schlimmer als die gewonnenen Daten nicht weiter zu nutzen und brach liegen zu lassen. Dieses ist auf vielfältige Art und Weise möglich und es gibt verschiedene Dienstleister, die ihnen hierbei behilflich sein können. Nutzen sie die Erkenntnisse und lassen sie sie in ihre Produkte und Dienstleistungen einfließen.
Das Unternehmen Smartly Solutions bietet interessierten Unternehmen auch weiterhin kostenlos an, ihre Industrie 4.0 Strategie auf den Prüfstand zu stellen. Die zugehörige Umfrage finden sie hier: http://goo.gl/forms/WAvi53Mpa2 Als Ergebnis erhalten die Teilnehmer einen kostenfreien Report, der ihre Position im Industrie 4.0 Maturity Index aufzeigt, sowie Handlungsempfehlungen zur weiteren Verbesserung gibt.