Großköllnbach, 08.12.2009. Sie sind sicher, assistieren und kooperieren – bei Industrierobotern kann es dennoch trotz neuer Technologien zu Fehlern in der Interaktion zwischen Mensch und Maschine kommen. Die neue Software SafeTool aus der Produktfamilie RoboMap minimiert jetzt dieses Restrisiko in der Produktion. Die Lösung der CSP GmbH & Co. KG wird eingesetzt, um fehlerhafte Konfigurationen der Industrieroboter zu verhindern. Sie liest zwei Konfigurationsstände aus und weist auf darin enthaltene Unterschiede hin. Gleichzeitig unterstützt die Anwendung auf komfortable Weise eine oft als lästig empfundene Tätigkeit. Sie kann dazu genutzt werden, automatisiert Prüfprotokolle zu generieren, die in weiten Teilen der Industrie aufgrund gesetzlicher Vorgaben bereits Pflicht sind. Interessenten können die Software als Testversion im Internet unter http://safetool.csp-sw.de beziehen.
Safe-Roboter, die neueste Generation der Industrieroboter, erlauben Mensch- und Maschine-Interaktionen, wie man sie bisher nicht gekannt hat. Die enge Zusammenarbeit ohne mechanische Schutzschranken birgt jedoch auch Gefahren, wenn die Grenzen der Bewegungsräume für den Roboter nicht korrekt eingestellt sind. Um hier ein Höchstmaß an Sicherheit zu erreichen, stellt SafeTool umfangreiche Auswertungen zur Verfügung: Alle Konfigurationsparameter werden visualisiert, sodass der Instandhalter die relevanten Parameter leicht überprüfen kann. Außerdem vergleicht SafeTool zwei Konfigurationsstände und stellt die Abweichungen deutlich heraus. Es wird so verhindert, dass ein Nutzer versehentlich falsche Werte einstellt. SafeTool ist damit ein unverzichtbarer Stein im Mosaik zur Einhaltung geltender Sicherheitsnormen beim Einsatz von Maschinen. Deshalb setzt ein süddeutscher Automobilhersteller die Applikation bereits in allen Montagewerken ein und sorgt so für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.
Wer die Normen DIN EN ISO 10218-1 und EN954-1 einhalten muss, kann mit Hilfe von SafeTool Prüfprotokolle generieren. Darin sind die aktuell konfigurierten Werte aufgelistet, beispielsweise ob der Roboter bei nicht durchgeführter Justage-Referenzierung anhalten soll. Der Lieferant überprüft anhand einer generierten Checkliste, ob zum Beispiel die zulässige Traglast des Roboters eingehalten wird. Gleichzeitig bestätigt er mit dem Protokoll die Korrektheit der Einstellungen und gibt den Roboter für den Produktivbetrieb frei. Die Dokumentationspflicht der Unternehmen ist somit wesentlich einfacher als bisher zu erfüllen. Zusätzlich können die Anwender das Protokoll sowie die Konfigurationsdatei selbst in der Software RoboMap von CSP hinterlegen. Dieses Vorgehen führt die Roboterdaten (zum Beispiel Inventarnummer und Kaufdatum) mit dem Prüfprotokoll und der Konfigurationsdatei zusammen. Auf diese Weise entsteht ein durchgängiges Informationssystem. RoboMap verwaltet dabei die unterschiedlichen Konfigurationsstände, sodass später leicht auf eine frühere Konfiguration zurückgegriffen werden kann.
Heike Johannes, Produktmanager RoboMap & SafeTool bei CSP, betont die Dringlichkeit einer überprüften und freigegebenen Konfiguration bei Safe-Robotern: „Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten mit einem Roboter zusammen. Wäre es für Sie nicht immens wichtig, dass Sie sich darauf verlassen können, dass alle Einstellungen korrekt sind? Schon im Rahmen der Arbeitssicherheit muss es ein wichtiges Anliegen der Unternehmen sein, die Einstellungen zu dokumentieren – erst recht bei einer Änderung. Andernfalls ist es später schwer nachzuvollziehen, weshalb etwas falsch justiert war. Bei Gefahr für Leib und Leben wäre das für ein Unternehmen natürlich fatal.“
Sichere, assistierende oder kooperierende Roboter sind mit der SafeRobot-Technologie ausgestattet, wie sie beispielsweise die Firmen Kuka und ABB anbieten. Das bedeutet, dass der Roboter durch die Technologie innerhalb der definierten Bewegungsräume bleibt. Sollte er die Bewegungsräume beispielsweise durch einen Programmfehler verlassen, stoppt er sofort, um Unfälle zu vermeiden. Diese Technologie ermöglicht eine flexiblere Gestaltung der Roboterzellen und senkt somit den Platzbedarf. Gleichzeitig ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter möglich, bei der die Stärken von Mensch (Sensorik) und Maschine (Arbeitsleistung) optimal miteinander verbunden werden können. Der automatische Stopp bei Verlassen der Bewegungsräume reduziert auch die Nachlaufzeiten des Roboters, das heißt: wenn der Roboter sich nicht mehr im zugelassenen Raum aufhält, muss nicht wie bisher eine externe Steuerung ein Stoppsignal senden. Dadurch entfällt die Reaktionszeit der Steuerung und der Roboter kommt früher zum Stehen.