Greifersysteme sind fast immer Teil einer umfangreichen Fertigungslinie mit vielen verschiedenen Automatisierungskomponenten. Präzision, Sicherheit und Schnelligkeit der Greiferbewegungen haben deshalb unmittelbare Auswirkungen auf die Effizienz der Gesamtanlage.
Speziell bei großen Lasten können Linearroboter schnell zum schwächsten Glied in der Produktionskette werden, das die Leistung der gesamten Linie negativ beeinflusst. Denn bei großen Bauteilen werden auch die zugehörigen Greifersysteme immer größer und schwerer. Linearroboter sind in solchen Fällen oftmals überfordert oder können nur noch sehr langsam und damit ineffizient mit niedrigen Taktzeiten betrieben werden.
Das neue Greifersystem mit Trägerrahmen aus Carbon des Automationsspezialisten Krautloher hingegen macht die Handhabungskomponente zu einem starken Element innerhalb der Fertigungslinie. Der Grund: Durch die Verwendung des Hightech-Werkstoffs Carbon ist das Roboterelement um die Hälfte leichter als Systeme mit Alu-Profilen, arbeitet jedoch doppelt so stabil.
Werkstoffe auf der Basis von Kohlenstoff-Fasern sorgen heute vor allem in der Flugzeugindustrie, z.B. beim Seitenleitwerk des Airbus 380 und bei Formel-1-Modellen, für Spitzenleistungen. Durch die Entwicklung von Krautloher kommen die Vorteile dieses Materials jetzt auch der Industrie zugute. Das Greifersystem weist deutlich reduzierte Schwingungen auf, sodass die Automatisierungslinie mit viel höheren Taktraten betrieben werden kann, ohne dass es zu Störungen oder Havarien kommt. Zusätzliche Effizienzverbesserungen bringen die Schwenkantriebe, die pneumatisch ausgestattet sind. Dadurch können harmonische und schnelle Drehbewegungen mit höchster Präzision ausgeführt werden. Auch Zwischenpositionen sind ohne Weiteres möglich, und das „Schlagen“ herkömmlicher pneumatischer Schwenkantriebe tritt nicht mehr auf. Ein weiterer Vorteil: Die Schwenkantriebe können leicht in bestehende Anlagenkonfigurationen integriert werden.
Carbon-Trägerrahmen und Schwenkabtriebe werden von Krautloher individuell auf die Belastungsanforderungen der jeweiligen Anwendung ausgerichtet. Die Belastungen, die der Rahmen aushalten muss, werden dabei am Computer mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode (FEM) simuliert.
Der neue „Carbongreifer“ sorgt für erhöhten Durchsatz, sparsamen Energieverbrauch und macht die Anlage durch die höhere Stabilität noch sicherer. Insgesamt erhält die Fertigungslinie dadurch einen deutlich höheren Wirkungsgrad, sodass sich die Neuentwicklung sehr schnell amortisiert.