Zähler, Tachos und Drehgeber sind unverzichtbare Bestandteile heutiger Automatisierungstechnik. Moderne Geräte erfüllen heute nicht nur technisch sehr anspruchsvolle Aufgabenstellungen, sondern halten dabei auch noch härtesten Beanspruchungen stand. Baumer IVO mit Stammsitz in Villingen-Schwenningen hat diese Entwicklung entscheidend geprägt. Dieses Jahr feiert das Unternehmen seinen 100. Geburtstag. Die Spezialisten für Zähler, Tachos, Drehgeber und Co. gehören heute als leistungsfähiges Mitglied im Produktsegment „Motion Control“ zur weltweit erfolgreich agierenden Baumer Group und überzeugen hier vor allem durch ihr umfangreiches Programm feldbusfähiger Drehgeber, das praktisch keine Anwenderwünsche offen lässt.
Vor 100 Jahren – am 1. Juli 1910 – ließen Christian Irion und Johannes Vosseler unter dem Namen “Irion & Vosseler, Zählwerke und Apparatebauanstalt, Schwenningen a.N.“ eine offene Handelsgesellschaft in das zuständige Handelsregister eintragen und legten damit den Grundstein für eine beispielhafte Firmengeschichte. Im Laufe der Jahrzehnte wurde dann aus „Irion & Vosseler“ erst „IVO“ und dann Baumer IVO“. Unter dieser Firmierung ist das Unternehmen seit nunmehr 15 Jahren als fester und zuverlässiger Partner in die Baumer Gruppe eingebunden und kann sich auf eine erfolgreiche Zukunft freuen. Garant dafür ist eine komplette Produktpalette, die sowohl die anspruchsvolle Feldbustechnik als auch einfachste Messgeräte abdeckt und individuellen Anwenderwünschen gerecht wird.
Vom mechanischen Zähler zum feldbusfähigen Multiturn
Angefangen hat alles jedoch eine Nummer kleiner: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es als Erstes in den Textilmaschinen einen großen Bedarf an mechanischen Zählern. Weberei- und Strickereimaschinen verarbeiteten kilometerweise Garn, dessen Länge gemessen werden musste. Auf diese Nachfrage reagierten die Herren Irion und Vosseler. Mit den von ihnen entwickelten Umdrehungszählern konnte die Garnabwicklung erfasst werden, mit Hubzählern wurden die gestrickten Reihen gezählt. Heute gehören zum umfangreichen Zählerprogramm mechanische Ausführungen ebenso wie elektronische Controller, die komplexe Steuerungsfunktionen übernehmen können.
Allen Produkten bei Baumer IVO gemeinsam war die Drehbewegung um eine Achse und so erscheint es nur konsequent, dass seit 30 Jahren neben den immer noch erfolgreichen mechanischen, elektrischen und elektromechanischen Zählern auch Drehgeber mit optischer Abtastung entwickelt und produziert werden. Das aktuelle Drehgeberprogramm reicht vom einfachen Inkrementalgeber bis zu Multiturn-Absolutwertgebern, die höchsten Anforderungen gerecht werden. Bereits 1990 brachte Baumer IVO den ersten getriebelosen Multiturn-Absolutdrehgeber auf den Markt. Gleichzeitig spezialisierte sich das Unternehmen auf die Integration von Feldbusschnittstellen und zählt heute auf diesem Gebiet zu den führenden Anbietern, vor allem auch, was die Ethernet-Technologie betrifft. Da sich hier noch nicht abzeichnet, welche Schnittstelle sich letztendlich durchsetzt, unterstützt der Drehgeber-Spezialist - ebenso wie auch bei den konventionellen Feldbussystemen - alle derzeit am Markt befindlichen Varianten.
Gelungene Integration aller Kompetenzbereiche
Eine ebenfalls wichtige Grundlage für die erfolgreiche Firmengeschichte ist das über die Jahrzehnte gesammelte Knowhow in Entwicklung und Produktion gepaart mit den neuesten feinwerktechnischen Verfahren für die Kunststoff-Spritzgusstechnik und die SMD-Leiterplattenbestückung. Eine gelungene Integration dieser Kompetenzbereiche ist das Spindelpositionssystem „multicon“. Hier sind angefangen von der hochpräzisen Kunststofffertigungstechnik für alle Gehäuseteile über die Multiturn-Abtastung bis zur LCD-Positionsanzeige alle Technologien in einer Produktlinie enthalten. Die Spindelpositioniersysteme eignen sich beispielsweise für Formatverstellungen an Holzbearbeitungs-, Druck- und Verpackungsmaschinen sowie für Applikationen in der Papierindustrie und passen sich unterschiedlichen Automatisierungsgraden an. Die Bandbreite reicht von der einfachen Anzeige der Spindelposition über Akkuschrauber ähnlichen Einstellhilfen bis zu vollständigen Positionierantrieben. Den schwäbischen Tüftlern ist es damit einmal mehr gelungen, einen Meilenstein in der Firmengeschichte zu setzen. Auf die Neu- und Weiterentwicklungen der nächsten Jahre darf man also gespannt sein.